Hat der Glaube Zukunft? Das ist die bange Frage, die wir uns vielleicht manchmal stellen, wenn wir an die steigende Zahl jener Menschen denken, die sich dem Christentum und der Kirche immer mehr entfremden, auch in unserem dem Namen nach noch christlichen oder katholischen Land. Predigt 29 sonntag c 15. Etwas sollte uns ganz klar bewußt sein: Die Wahrheit des Glaubens kann nicht aufgehoben werden, selbst wenn sehr viele Menschen diesen Glauben aufgeben, wie es leider in diesen Zeiten der Fall ist. Gott bleibt ewig derselbe, und das rettende Wort der Erlösung, das uns in Jesus Christus zuteil geworden ist, soll alle Menschen erreichen. In der Kirchengeschichte hat es immer wieder Zeiten des Niedergangs und der anschließenden Blüte gegeben. So haben auch wir die Hoffnung, daß auf die gegenwärtige Glaubens- und Sinnkrise vieler Menschen wieder eine Zeit der fruchtbaren geistlichen Erneuerung folgen wird. Diesem Ziel soll ja die sogenannte "Neu-Evangelisierung" dienen, also die Verkündigung des Evangeliums in immer neuer Weise, auch an jene, die dem Glauben fremd sind oder sich davon entfernt haben.
Sie wünscht sich eine Super-Ernte, damit genug Geld da ist, den Sohn studieren zu lassen. Schon beim Weitergehen zieht ein Gewitter auf, das die gesamte Ernte durch Hagelschlag vernichtet. "Herr", sagt Petrus vorwurfsvoll, "wie kannst du so undankbar sein! 29. Sonntag Lesejahr C. " Und Jesus antwortet: "In der Stadt würde dieser Junge unter die Räder kommen. Hier aber wird er seinen Mann stehen! " Darum: Unaufhörlich bitten: "Herr, erlöse uns von dem Bösen! " Aber auch: "Herr, dein Wille geschehe! " Pfr. Willi Hoffsümmer
Sowohl in der alttestamentlichen Lesung, als auch im Evangelium steht im Mittelpunkt das Beten. Daher zum Beten auch einige Impulse: • Einen ersten Impuls entnehme ich nicht unmittelbar den Lesungen, sondern einer Predigt von Papst Franziskus vom Donnerstag dieser Woche: Franziskus macht folgende Unterscheidung; er sagt: "Gebete sprechen und Beten, das seien zwei verschiedene Dinge. " Die Schriftgelehrten und Pharisäer zur Zeit Jesu hätten "viele Gebete gesprochen" – aber um in der Öffentlichkeit als fromm zu gelten. Es gibt auch andere Gründe, Gebete zu sprechen, statt zu beten. Die pure Gewohnheit ist z. 29. Sonntag im Jahreskreis (C). B. ein solcher Grund oder auch religiöse Pflichterfüllung. Beten – das ist etwas anderes: Im Beten begegne ich Gott selbst. Im Beten kann ich Seine Nähe erfahren. Beten ist so etwas wie ein Gespräch mit Gott. Beten sei der Schlüssel, der die Tür zum Glauben zu öffnet, sagt Franziskus. Aber selbstverständlich gilt auch umgekehrt: Im Beten kommt mein Glaube zur Sprache, und manchmal sicher auch die Armut meines Glaubens.
Gott hilft dem, der arbeitet. " In dieser Erzählung will Dom Helder Camara die zwei Seiten des echten Gebetes verdeutlichen. Vertrauensvolles Beten Gebet ist Grundhaltung des Menschen, der sich als Geschöpf Gottes von ihm getragen weiß. In der Bibel finden sich viele Beispiele eines vertrauensvollen Betens; zwei Beispiele stellen uns die heutigen Lesungen vor: Beim Kampf der Israeliten gegen die Amalekiter unter Josua erringen sie den Sieg nur, weil Mose den ganzen Tag auf dem Berg mit ausgebreiteten Armen betete. Mit dem Gleichnis im heutigen Evangelium fordert Jesus seine Jünger auf, "dass sie allezeit beten und darin nicht nachlassen sollten". Predigt 29 sonntag c price. Und als Beispiel stellt er ihnen die Witwe vor Augen, die nicht nachlässt, ihr Recht zu fordern. Und sie kommt zu ihrem Recht, weil dem Richter ihr ständiges Betteln zuviel wird; allein mit ihrer Unnachgiebigkeit hat sie eine Chance: Frauen hatten ja kein Klagerecht; aber die Witwe weiß zu kämpfen, und ist sich sicher, einmal ihr Recht zu bekommen.
1. Lesung: Ex 17, 8-13 2. Lesung: 2Tim 3, 14-4, 2 Evangelium: Lk 18, 1-8 Gebet und Arbeit Die beiden Lastkutscher Dom Helder Camara erzählt die Geschichte von den beiden Lastkutschern: Beide kamen mit vollgeladenen Karren einher. Die Wege waren verschlammt, und beide Karren fuhren sich fest. Einer der beiden Kutscher war fromm. Er fiel dort im Schlamm auf die Knie und begann, Gott darum zu bitten, er möge ihm helfen. Er betete, betete, betete ohne Unterlass und betrachtete dabei den Himmel. Währenddessen fluchte der andere, arbeitete aber. Er suchte sich Zweige, Blätter und Erde zusammen. Er schlug auf den Esel ein. Er schob den Karren. Er schimpfte, was das Zeug hielt. Und da geschah das Wunder: Aus der Höhe steigt ein Engel nieder. Zur Überraschung der beiden Kutscher kommt er jedoch demjenigen zu Hilfe, der geflucht hat. Der arme Mann wird ganz verwirrt und ruft aus: "Entschuldige, das muss ein Irrtum sein. P. Martin Löwenstein SJ. Sicher gilt die Hilfe dem anderen. " Aber der Engel sagte: "Nein, sie gilt dir.
In solchen Situationen sind auch wir angewiesen auf Menschen wie Aaron und Hur, auf Menschen, die uns unter die Arme greifen, wenn wir müde werden, wenn unser Vertrauen schwindet. Kann der Glaube durchs Leben tragen??? Ja, er kann! Er kann's vor allem, wenn wir nicht alleine stehen, wenn Schwestern, Brüder, Freunde, ja, wenn sogar eine ganze Gemeinde unserem Glauben und unserem Vertrauen auf die Beine hilft und wenn wir die Erfahrung machen: Da ist jemand, da sind vielleicht sogar ganz viele, die ermutigen mich in meinem Glauben, die unterstützen mich in meinem Beten. • Einen anderen Aspekt gerade des Bittgebetes streicht Jesus selbst im heutigen Evangelium heraus – einen sehr verwunderlichen, weil scheint's allzu menschlichen Aspekt. Predigt 29 sonntag c.m. Hut ab vor dieser Witwe, die auf ihr Recht pocht – immer wieder und mit einer Beharrlichkeit, die aufdringlich und aufreizend ist. Und so aufdringlich sollen wir beten??? Schon als Kinder haben wir gelernt, nicht zu 'quengeln'. Aber Jesus empfiehlt uns für unser Beten genau das: Gott 'auf den Geist zu gehen'.
Vertraut vielmehr auf Gott! Er ist treu und schafft letztendlich denen Recht, die in ihrer Not zu ihm um Hilfe rufen. " Selbstverständlich kommt es auch auf uns an, auf unsere Entscheidungen, auf unser Handeln, auch auf unser politisches Handeln. Aber die richtige Entscheidung, das richtige Handeln und die Kraft dazu erwächst damals wie heute aus gläubiger Gottverbundenheit und aus dem Gebet. Für eine christliche Spiritualität war und ist das zu allen Zeiten selbstverständlich. Die Haltung des Mose kommt zum Ausdruck in dem benediktinischen ora et labora", ebenso wie in dem Motto der Mönche von Taizé: Kampf und Kontemplation". Und genau das ist auch gemeint, wenn Ignatius sagt: Handle so, als ob alles von dir abhinge; aber zugleich: bete so, als ob alles von Gott abhinge! " Bete also wie die Witwe des Evangeliums: intensiv, ausdauernd, ja sogar aufdringlich, und vor allem ohne aufzugeben. Bete also wie Mose, dem dieses Beten sogar an die Substanz geht, der für diesen mühsamen und kraftzehrenden Dienst den Beistand anderer braucht, um überhaupt durchzuhalten.