Die Folgen, insbesondere von schwerer Gewalt, sind kaum abzusehen, da sie oft mit schwerwiegenden Entwicklungsverzögerungen und Traumatisierungen verbunden sind, die sich erst langfristig zeigen und Kinder ein Leben lang begleiten können. Die UN "Gewalt gegen Kinder" bilanziert die Folgen dieser Gewalt so: "Obwohl die Auswirkungen von Gewalt gegenüber Kindern abhängig von ihrer Art und Schwere variieren, sind die kurz¬ und langfristigen Folgen gravierend. Gewalt zieht Gewalt nach sich: So geraten die betroffenen Kinder als Erwachsene oft in eine Opferrolle oder üben selbst Gewalt gegen andere aus. Frühe Gewalterfahrungen ziehen lebenslange soziale, emotionale und intellektuelle Beeinträchtigungen nach sich. Schützt uns Demokratie vor Gewalt? | MDR.DE. Die betroffenen Kinder neigen später häufig zu Risikoverhalten wie Alkohol- und Drogenkonsum oder suchen frühzeitig sexuelle Beziehungen. Probleme wie Angst, Depression, Wahnvorstellungen, mangelnde Leistungsfähigkeit in der Schule und später im Beruf, Gedächtnisstörungen und aggressive Verhaltensweisen können die Folgen sein.
Herr Professor Zick, vergleicht man die gegenwärtige Situation mit der von vor 100 oder 1000 Jahren, wie gewaltfrei leben wir dann heute hier in Mitteleuropa? Wir lernen immer mehr als Menschen, Gewalt im Zaum zu halten. Die eine These sagt, Zivilisation ist letztendlich Kontrolle von Gewalt. Im Mittelalter wurden bestimmte Konflikte, auch in den gehobenen Schichten, noch mit Gewalt gelöst. Heute lösen wir Konflikte anders und das ist ein evolutionärer Prozess, das heißt, das Überleben der Menschheit ist davon abhängig, dass Gewaltkontrolle herrscht. Laut der Kriminalstatistik von 2022 leben wir in Deutschland so sicher wie nie zuvor. Folgen von gewalt castle. Doch trifft das auch auf die Gewaltbereitschaft zu? Ist das Gewaltpotenzial vielleicht trotz der sinkenden Kriminalitätsrate gestiegen? Eine große Herausforderung ist, dass auch die heutige Demokratie als solche Infrage gestellt wird. Das bedeutet, dass bestimmte Institutionen wie eben Medien, Gewaltenteilung oder bestimmte Parlamente und ihre Entscheidungen angezweifelt werden.
Aggression und Autoaggression Das Erleiden sexueller Gewalt sät aber auch Aggressionen. Die Wut wird gegen andere gerichtet, manchmal in einem schädigenden Ausmaß. Oder sie äußert sich in Autoaggression bis hin zu selbstverletzendem Verhalten. Bei Betroffenen, die aus einem christlichen Kontext kommen, kann das Gottesbild beschädigt werden. Das ist ganz besonders dann der Fall, wenn der Täter ebenfalls Christ ist. Je jünger die Opfer sind und je häufiger ein Missbrauch stattgefunden hat, desto wahrscheinlicher entstehen Traumafolgestörungen. Erleben die Opfer Übergriffe am eigenen Körper, hinterlässt dies tiefe Spuren in der Seele. Aber auch die Schutzfaktoren spielen eine große Rolle für die Verarbeitung des Missbrauchs. Findet das Opfer sicheren Halt bei den Eltern oder anderen Vertrauenspersonen? Kann es sich jemandem anvertrauen? Wird ihm geglaubt und für seine Sicherheit gesorgt? Folgen von gewalt son. Erlebt es nicht die nötige Sicherheit und auch Hilfestellung zur Verarbeitung, wird die Erinnerung an die schlimmen Erlebnisse oft abgespalten.
Die Betroffenen sind ständiger – meist feindseliger – Kritik ausgesetzt. Meist werden sie zunehmend von Personen isoliert, die ihnen positive Rückbestätigung zukommen lassen könnten. Die Folge: auf die Betroffene prasseln fast ausschließlich Negativbotschaften ein. Sukzessive setzt sich das vom Misshandler aufgezwungene negative Selbstbild bei den Betroffenen fest, die Abwertungen des "Partners" brennen sich ein, die Betroffene ist irgendwann überzeugt, unfähig und wertlos zu sein. Weiteres Problem: Schuldgefühle. Folgen von gewalt tour. Die Betroffene fühlt sich verantwortlich für die Gewalt ihres Partners. Sie fühlt sich verantwortlich dafür, geblieben zu sein und jetzt nicht mehr gehen zu können. Sie fühlt sich verantwortlich dafür, die Ausbrüche des Partners nicht verhindern zu können. Sie wird dafür verantwortlich gemacht, dass sie misshandelt wird. Oft werden diese Schuld- und Versagensgefühle ungewollt durch wohlgemeinte Rat-Schläge des Umfeldes noch verstärkt. Viele Betroffene kapseln sich auch nach der Trennung von sozialen Kontakten ab oder sind gehemmt, neue Kontakte einzugehen.
Bei Menschen mit PTBS tauchen Erinnerungen an das Trauma oft unerwartet auf. Dies kann in Form von kurzen Erinnerungsbruchstücken ("flash-backs") bis hin zum Erinnern des gesamten Ereignisses geschehen. Die emotionale Erinnerung führt zu dem Eindruck, das Trauma noch einmal zu erleben. Die gleichen Gedanken, Gefühle und körperlichen Reaktionen wiederholen sich. Das Wiedererleben löst eine Vielzahl unangenehmer Gefühle und auch körperliche Reaktionen aus, wie z. IGOBSIS — Thema Gewalt: Gesundheitliche Folgen von Gewalt. Schwitzen, Zittern, Herzrasen, Übelkeit, Atembeschwerden oder Magen-/Darmbeschwerden. Hilfe und Beratung finden Störungen im Verhältnis zu sich selbst und zu anderen Das Leben mit diesen Symptomen ist anstrengend und verwirrend, weil die Betroffenen sich selbst nicht verstehen und auch in ihrem Umfeld oft auf Unverständnis stoßen. In der Folge leiden sie nicht selten unter depressiven Verstimmungen bis hin zu suizidalen Gedanken. Erwachsene, die in der Vergangenheit missbraucht worden sind, haben Schwierigkeiten damit, ihre eigenen Grenzen zu spüren.