Die Einführung der 2G-Regel würde den Graben zwischen Geimpften und Ungeimpften nur vergrößern. "Wenn wir eine Zweiklassengesellschaft haben, bringt uns das beim Impfen nicht weiter. " Die Gründe für die geringe Impfbereitschaft? Maximal komplex. Kummer legt los: "Es gibt nicht nur den allgemeinen Impfgegner. Wir haben es auch mit Personen zu tun, die gegenüber den Impfstoffen skeptisch sind. " Der Bürgermeister vermutet, dass ein sogenannter Totimpfstoff die Bereitschaft im Ort erhöhen könnte. "Damit haben damals die Bürger in der DDR sehr gute Erfahrungen gemacht. 09.03.2022 - Aktuelle Fallzahlen Covid-19 im Landkreis Hildburghausen. " Lesen Sie hier: Corona-Kinder-Impfung geplant - alle Infos zur Wirksamkeit In der Stadt gebe es auch Vorbehalte unter Ärzten. Kummer kramt ein Schreiben hervor. Ein Bund aus Medizinern und Wissenschaftlern fordert darin die Bundesregierung auf, die Corona-Maßnahmen "sofort und vollständig" zu beenden. Die Auflagen seien "weder sinnvoll" noch "medizinisch begründbar". "Das hängt hier in einer Praxis, " sagt Kummer. Der Arzt sei eigentlich ein Impfbefürworter.
Landratsamt Hildburghausen Marktplatz in Hildburghausen Hildburghäuser Marktplatz Blick auf das Rathaus © Eva Henneberger Blick zum Steinsburgmuseum Frühling im Hennebergischen Museum Kloster Veßra © Museum Kloster Veßra Hermann Lietz Schule Haubinda © Hermann Lietz Schule Haubinda Frühling in Themar an der Werra Stadtmauer mit Werra Kirschbaumblüte auf dem Kuhberg bei Eishausen © Frau Kerstin Gründel Teich mit Kirche in St. Kilian © Kerstin Gründel
Bei der Berechnung der Wocheninzidenz wird von einer aktuellen Bevölkerung i. H. v. 62. 656 Einwohnern ausgegangen.
Meyer winkt ab: "80 Prozent kommen zum Boostern. " Ob sich die ungeimpften Hildburghausener noch bekehren lassen? Meyer will darauf nicht antworten, aber er macht nicht den Eindruck, dass er daran noch glaubt. Zurück im Stadtkern, neuer Versuch. Was sagen die Impfgegner von Hildburghausen? Eine Antwort zu erhalten, ist nicht so einfach. Viele Einwohner sind nicht bereit, ein paar Fragen zum Impfen zu beantworten. Vielleicht haben sie auch keine Lust, dass ihre Stadt wieder Schlagzeilen macht. Es wäre nicht das erste Mal. Vor gut einem Jahr hatte der Ort bundesweit die höchste Inzidenz, damals liefen schon wütende Einwohner durch den Ort, um gegen die Maßnahmen zu protestieren. Impfung: Totimpfstoffe könnten Impf-Bereitschaft erhöhen Tilo Kummer ist seit 2020 Bürgermeister von Hildburghausen. Inzidenz hildburghausen haute montagne. Der Politiker der Linken empfängt in seinem Büro, gleich um die Ecke der Impfstelle. Der 53-Jährige ist doppelt geimpft, verfolgt die neuen Auflagen der Landesregierung aber mit großer Sorge. Kummer sagt: "Wir erleben in der Stadt eine steigende Aggressivität in der Auseinandersetzung über die Corona-Maßnahmen. "
"Aber natürlich wirkt sich das auf die Impfbereitschaft der Menschen aus. " Kummer erinnert an die Diskussionen um den Astrazeneca-Impfstoff und das russische Vakzin Sputnik, das in der EU seit März auf eine Zulassung wartet. "Da fühlen sich manche Leute in den Kalten Krieg zurückversetzt und fragen sich, ob Entscheidungen wirklich auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse getroffen werden, was hier zugelassen wird und was nicht. " Corona-Gegner glauben nicht an Schutz durch Impfung Sorgen bereitet Kummer auch die "Südthüringer Rundschau". Die kostenlose Wochenzeitung liegt überall in der Stadt aus. Unter dem Motto "Der Leser hat das Wort" veröffentlicht die Redaktion überwiegend maßnahmenskeptische Leserbriefe. So beklagt ein Leser, dass er als "Ungeimpfter und Testunwilliger (…) ein Parasit, ein Sozialschädling" sei. Inzidenz hildburghausen haute pression. Ein anderer attestiert Politik und Medien, die Bürger mit "Halbwahrheiten und Lügen manipulieren zu wollen". Das Blatt ist das ideale Ventil, um Corona-kritische Meinungen gespickt mit Desinformationen gesellschaftsfähig zu machen.