Eins, zwei, drei. Die Sportschuhe quietschen auf dem Hallenboden. Dirk Nowitzki geht mal drei Schritte nach vorne, mal drei zur Seite, mal dreht er sich um die eigene Achse. Und immer wieder steigt er nach oben und wirft den orangen Ball in den Korb. Stundenlang, jeden Sommer das gleiche Ritual in einer kleinen Halle in der fränkischen Provinz. Rattelsdorf - da klingelt's bei jedem deutschen Basketball-Fan. In der Gemeinde bei Bamberg wurde und wird noch heute an einem der besten Basketballer aller Zeiten geschliffen. Seit fast 20 Jahren. Auch das macht diesen Dirk Nowitzki so ursympathisch. Er ist ein Arbeiter, "einer von uns". Sebastian Dehnhardt begleitet für seine Dokumentation "Nowitzki - Der perfekte Wurf" den Superstar auch dorthin, wo der Grundstein gelegt wurde. Holger Geschwindner ist Dirk Nowitzkis langjähriger persönlicher Trainer und Berater. Wer all die Geschichten über den "verrückten Professor" (O-Ton von Nowitzkis Ex-Kollegen Michael Finley) noch nicht kannte, wird nicht glauben, dass dies der Ernst des 68-Jährigen sein kann.
So sind eben auch die richtigen Archivaufnahmen, der passende Soundtrack und der Schnitt wichtige Elemente, die dafür sorgen, dass "Nowitzki – Der perfekte Wurf" so gut funktioniert. Extrem mitreißende Aufnahmen von Spielen der Dallas Mavericks wechseln sich mit alten Familienvideos ab, humorvolle und auch selbstironische Momente stehen direkt neben eher ernsten, nachdenklichen Statements. So entsteht ein extrem abwechslungsreiches Gesamtbild, das dafür sorgt, dass diese Dokumentation nicht auch nur eine Sekunde langweilig geworden ist. Ob er in der Late Night Show von Conan O`Brien eine lange Liste von amüsanten Spitznamen aufführt, sich von US-Präsident Obama anhören muss, dass er ein toller Spieler, aber ein lausiger Sänger sei, ob er über persönliche wie berufliche Niederlagen spricht oder von der Menge gefeiert wird, Dirk Nowitzki macht stets einen sehr ehrlichen, bodenständigen und sympathischen Eindruck. Er ist ein Sportler, vor dessen Leistung man spätestens nach diesem Film enormen Respekt hat, dem man seinen großen Erfolg aber auch von Herzen gönnt.
Mit Sicherheit war dies die richtige Entscheidung, denn er führte seine Verein zuerst in die erste Bundesliga und konnte später als einer der wenigen Deutschen im stark umkämpften Markt der USA Fuß fassen. Dort zählt er mittlerweile zu den wenigen Sportlern, die sich ihren Verein nach eigenem Interesse aussuchen können und dafür mit dem höchsten möglichen Gehalt – dem Maximum Contract – belohnt werden. Trotzdem oder vielleicht auch eben darum blieb er seinem Verein, den Dallas Mavericks treu, für die er inzwischen seit mehr als 15 Jahren auf dem Spielfeld steht. Video: Nowitzki – Der perfekte Wurf (Trailer) Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren Ein Jahr im Leben des Dirk Nowitzki Inspiriert von dem einmaligen Erfolg des Ausnahmetalents schlug Sebastian Dhnhardt vor, den auch in den USA gefeierten Star in die Mitte eines Films zu stellen. Die Arbeiten an dem Projekt nahmen fast zwei ganze Jahre in Anspruch, in denen der Regisseur und sein Team zuerst das Konzept entwickelten und anschließend Dirk Nowitzki 12 Monate lang mit der Kamera begleiteten.
Dirk Nowitzki dürfte den meisten ein Begriff sein, weit weniger bekannt ist sein Entdecker, Trainer und Mentor Holger Geschwindner, dessen symbiotische Beziehung zum Basketball-Superstar Dreh- und Angelpunkt dieses vorzüglichen Filmportraits ist. Der studierte Mathematiker und Physiker entwickelte für Nowitzki am Computer optimale Bewegungsabläufe für perfekte Korbwürfe, mit unorthodoxen Übungsmethoden verhilft er ihm zum größten Erfolg seiner Karriere, dem Gewinn der NBA-Meisterschaft 2011 als Spielführer der Dallas Mavericks, der sich auszeichnet durch eiserne Selbstdisziplin und den Willen, sich zu quälen. Wie schon bei seiner Boxerdoku "Klitschko" skizziert Sebastian Dehnhardt nicht nur die Karriere eines Ausnahmeathleten, er veranlaßt den 1978 geborenen Würzburger auch, menschliche Aspekte seiner Persönlichkeit zu offenbaren, Selbstzweifel und Ängste bei privaten oder sportlichen Krisen. Text: Ralph Umard Foto: NFP tip-Bewertung: Sehenswert Orte und Zeiten: "Nowitzki – Der perfekte Wurf" im Kino in Berlin Nowitzki – Der perfekte Wurf, Deutschland 2014; Regie: Sebastian Dehnhardt; 106 Min.
Kino-Dokumentarfilm Nowitzki – Der Perfekte Wurf Nowitzki – Der Perfekte Wurf erzählt die Geschichte des faszinierenden Wegs des 2, 13 Meter großen Sympathieträgers Dirk Nowitzki von einer Schulturnhalle über den NBA-Draft bis an die Weltspitze des Basketballs in die NBA. Der Film zeigt das Sportlerleben Nowitzkis – von seiner Entdeckung bis zur NBA-Meisterschaft mit den Dallas Mavericks 2011. Kunde: NFP Fotografie: Anne Wilk Brand Design Film Plakat Key Visual Logo Design
Zum Vergrößern klicken Dirk Nowitzki hat das geschafft, wovon die meisten Sportler nur träumen. Ihm gelang der Durchbruch in der besten Basketball-Liga der Welt, der Gewinn der Meisterschaft und die Anerkennung als "Most Valuable Player". Nun blickt eine Sportdokumentation auf das Leben des "German Wunderkinds" auf- und abseits des Platzes. Dabei steht die enge Beziehung zu Trainer und Förderer Holger Geschwindner im Mittelpunkt des dramaturgisch ganz auf den Gewinn des NBA-Titels zugeschnittenen Films, der uns Nowitzki als bodenständigen Ausnahmeathleten über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren vorstellt. Webseite: D 2014 Regie: Sebastian Dehnhardt Mit: Dirk Nowitzki, Holger Geschwindner, Kobe Bryant, Don Nelson, Marc Cuban, Jessica Nowitzki, Jörg & Helga Nowitzki, Holger Grabow, Steve Nash, Vince Carter, Rick Carlisle, Silke Nowitzki Laufzeit: 105 Minuten Kinostart: 18. 9. 2014 Verleih: NFP FILMKRITIK: Er gehört zu den wenigen deutschen Weltstars im globalen Sportgeschäft. Er war das "German Wunderkind" und "Dirkules": Die Rede ist natürlich von Dirk Nowitzki, der mit gerade einmal 20 Jahren aus dem beschaulichen Würzburg in das Zehntausend Kilometer entfernte Dallas aufbrach und damit in ein Abenteuer, dessen beinahe märchenhafter Ausgang kaum jemand für möglich gehalten hatte.