In der Einleitung sollten wir die besondere Bedeutung der Szene für die gesamte Handlung des Dramas beschrieben. Wie geh ich vor und was genau meint man überhaupt damit, denn ich finde die vorliegende Szene hat keine besondere Bedeutung für das gesamte Drama. Nathan der Weise behandelt das Zeitalter der Aufklärung. Mithilfe der Vernunft sollte man sich so aus der Unmündigkeit befreien. Das Ziel war die Selbstbestimmung des Menschen als unmündiger Bürger. In Nathan der Weise geht es ja um den Glauben, die Religion und das gesellschaftliche Zusammenleben mit anderen Religionen. Gesprächsanalyse Nathan. Die drei Weltreligionen sind ja Christentum, Islam und Judentum. Nathan versucht die Menschen aufzuklären, indem er verschiedene Gesprächsstrategien anwendet. Er konfrontiert die Menschen letzten Endes auch über die Folgen ihrer Handlungen. So möchte er die Menschen zum Nachdenken anregen, sodass sie selber zur Vernunft kommen und auch rational denken. Er möchte, dass die Menschen zu der Erkenntnis kommen, dass keine Religion die einzig wahre Religion ist.
—- 3729ff: Saladin zu Recha mit Blick auf den Tempelherrn:. – Komm! Beschäm ihn! tu, was ihm zu tun geziemte! Bekenn ihm deine Liebe! trage dich ihm an! Und wenn er dich verschmäht; dir's je vergisst, Wie ungleich mehr in diesem Schritte du Für ihn getan, als er für dich... Was hat Er denn für dich getan? Ein wenig sich Beräuchern lassen! ist was Rechts! – so hat Er meines Bruders, meines Assad, nichts! So trägt er seine Larve, nicht sein Herz. —- 3811: Nathan. Und was? – O meine Kinder! meine Kinder! Denn meiner Tochter Bruder wär' mein Kind Nicht auch, – sobald er will? (Indem er sich ihren Umarmungen überlässt, tritt Saladin mit unruhigem Erstaunen zu seiner Schwester. ) Saladin. Was sagst du, Schwester? Sittah. Ich bin gerührt... Gesprächsstrategien nathan der weise. Saladin. Und ich, – ich schaudere Vor einer größern Rührung fast zurück! Bereite dich nur drauf, so gut du kannst. —- 3837: Saladin (während er in dem Buch blättert). Ich meines Bruders Kinder nicht erkennen? Ich meine Neffen – meine Kinder nicht? Sie nicht erkennen?
Nur als Folge dieser Gottergebenheit habe Nathan zum "Erzieher der anderen" werden knnen. Aus diesem Grunde sei die bernahme dieser Erzieherrolle auch kein willentlicher Akt oder Ergebnis einer gesellschaftlichen Zuschreibung, vielmehr sei sie "eine Ttigkeit, die er nicht ausben will, sondern die von ihm ausgeht und ausstrahlt als etwas Selbstverstndliches, so dass nicht nur sein Tun, sondern sein bloes Dasein erzieherisch wirkt. " So betrachtet ist Nathans Weisheit aber auch kein Charakterzug Nathans, sondern die (logische) Konsequenz, eines "von Gott hervorgebrachte(n) Wollen(s)" ( ebd., S. 118) Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 22. I,2 - 1. Akt Nathan der Weise Gotthold Ephraim Lessing. 04. 2021
Die Handlung der Szene I, 2 (2. Auftritt) im 1. Akt von Lessings Drama Nathan der Weise spielt in einem Flur in Nathans Haus. Gesprächsstrategien nathan der weise 3 aufzug. ( Handlungsort). Text I, 2 Akt-/Szenenschema Haupt- und Nebentext Aspekte der Szenenanalyse Regieanweisungen, Sprechakte und Anmerkungen Nathan als Erzieher: Gesprächsstrategie Nathans im Dialog mit Recha Engel oder Tempelherr? - Der religionsphilosophische Hintergrund der Kontroverse Bausteine Arbeitsanregungen zur Analyse der Szene Was "tun" Nathan, Recha und Daja, wenn sie sagen Recha begrt Nathan - Szenenbild Die allmhliche Enthllung der Familienverhltnisse im Drama Analyse einer dramatischen Szene im Überblick Als Recha erscheint, um ihren Vater Nathan zu begrüßen, schildert sie unter großer emotionaler Erregung ihre Version einer von einem Engel bewirkten Rettung. Nathan, der um die starken Gefühle weiß, die Rechas Interpretation der Ereignisse ermöglichen, versucht Recha Schritt um Schritt einer rationalen Betrachtung der Dinge zugänglich zu machen.
An das Wunder muss glauben, wer in den tausend Zufllen des Weltlaufs und in der Naturkausalitt die Vorsehen Gottes erkennt (bzw. erkennen will)". ( Fick 2010, S. 505) Im brigen ist die Kritik Nathans am Wunderglauben von Recha und Daja durchaus so gehalten, dass sie genauso gut ein glubiger Christ oder Muslim htte vorbringen knnen. (vgl. Nisbet 2008, S. 797) In gewisser Hinsicht dokumentiert das Gesprch, das Recha und Daja spter fhren, als sie gemeinsam auf den Tempelherrn warten ( III, 1), welche Wirkung Nathans rhetorische Strategie auf Recha gehabt hat. Gesprächsstrategien nathan der weise charaktere. So sei es eben es auf Dajas Einfluss zurckzufhren, dass sie die ganze "Engelsgeschichte" berhaupt geglaubt ("und schon dein Engel", III, 1) und sich damit vor ihrem Vater fast " zur Nrrin " gemacht habe. Dabei betont sie auch, dass ihr dessen Lehre, wonach " Ergebenheit/ In Gott von unserem Whnen ber Gott/ So ganz und gar nicht abhngt" (ebd. ) ihr stets mehr gegeben habe, als die christlichen Helden- und Mrtyrergeschichten, die ihr immer und immer wieder von Daja erzhlt worden seien.