Angesichts der akuten Krise, in welcher die soziale Arbeit sich gegenwärtig befindet, stellt sich verstärkt die Frage nach einer kritischen sozialen Arbeit. In Reaktion auf die Krise wurden in verschiedenen Städten auch der Schweiz Gruppierungen, Bewegungen oder Foren gegründet, welche die Förderung einer kritischen sozialen Arbeit zum Ziel haben. An einzelnen Fachhochhochschulen werden neu Wahlpflichtmodule zur kritischen sozialen Arbeit angeboten. Was aber ist kritische soziale Arbeit? Es wären zwei grundlegende Verständnisse von kritischer sozialer Arbeit zu unterscheiden, nämlich einerseits eine kritische soziale Arbeit als eine kritische Theorie der sozialen Arbeit und andererseits eine kritische soziale Arbeit als eine von der vorherrschenden sozialen Arbeit kritisch sich absetzende soziale Arbeit. Kritische Theorie der sozialen Arbeit: Die kritische Theorie kritisiert die soziale Arbeit in grundlegender Weise dahingehend, dass es sich bei derselbigen um einen gesellschaftlich ausdifferenzierten Bereich handelt, in welchem auf die Folgen der gesellschaftlichen Widersprüche nur reagiert werden kann, ohne auf die Widersprüche selber eingehen zu können.
Liebe Mitstreiter*innen und Interessierte von überall, das Bundestreffen/Regionalgruppentreffen des AKS findet (wie bereits angekündigt) in diesem Jahr in Präsenz in Bremen statt, und zwar am 09. und 10. September 2022 im "Kulturzentrum Lagerhaus" im sogenannten "Bremer Viertel". Wir befinden uns noch intensiv in der Planungsphase, wollen aber allen interessierten Teilnehmer*innen die Möglichkeit geben, sich mit Ideen sowie inhaltlichen und kulturellen Beiträgen bzw. Vorschlägen einzubringen. Also meldet Euch gegebenenfalls gerne (Kontakt:). Unsere Themenvorschläge: 1) Zunehmende Kontrolle/Disziplinierung in und Vertreibung aus städtischen Räumen (aktuelles Thema beispielsweise in und am Bremer Hauptbahnhof) sowie 2) Diskussion der Frage "Was ist kritische Soziale Arbeit" (nicht zuletzt anlässlich der Kritik und Anregung der Leipziger Mitstreiter*innen an Form und Inhalt des letzten (digitalen) Bündnistreffens, das der AKS Braunschweig/Wolfenbüttel organisiert und veranstaltet hatte. Für das diesjährige Bremer Treffen werden wir eine Kinderbetreuung organisieren.
Wer sind wir? Wir sind Sozialarbeitende aus der ganzen Schweiz, verstehen uns als parteilich für sozial Benachteiligte und setzen uns für eine sozial gerechtere Gesellschaft ein. Damit kritisieren wir eine Soziale Arbeit, die sich zum blossen Spielball einer neoliberalen Politik macht. Was wollen wir? Wir wollen uns organisieren und einen Raum öffnen für Diskussion, Austausch und Organisierung, um uns als Sozialarbeitende gegen Sparmassnahmen und Sozialabbau zu wehren. Mehr zu unseren Positionen steht in unserem Positionspapier. Wie werden wir aktiv? Wir treffen uns für informellen und freundschaftlichen Austausch, organisieren Veranstaltungen und Aktionen, veröffentlichen Stellungnahmen und die Plattform (Zeitschrift für kritische Soziale Arbeit) etc. Wie sind wir organisiert? Wir sind als verschiedene regionale, offene Foren organisiert. Jedes Forum ist autonom und selbstorganisiert. Der Austausch findet in Vollversammlungen, Arbeits- oder Interessengruppen an Sitzungen oder über Mail statt.
Auflage: "[... ] zweifellos ein herausragendes Dokument der vielfältigen Bemühungen um eine selbstbestimmte Soziale Arbeit [... ]. ", 15. 03. 2013
Theoretischer geht es in der Rezension von Jannik Dohmen-Heinrichs zu "Foucaults Machtanalytik und Soziale Arbeit" zu. Doch auch hier findet der Autor Anknüpfungspunkte für kritische Sozialarbeiter_innen. Einen lohnenden Beitrag zur machtkritischen Reflexion Sozialer Arbeit attestiert Anna Köster-Eiserfunke in ihrer Besprechung "What counts is what works? " dem Sammelband "Kritisches Forschen in der Sozialen Arbeit". Henning van den Brink widmet sich mit seiner Rezension ebenfalls der Forschung in der Sozialen Arbeit und stellt mit dem Sammelband "Soziale Dienstleistungen aus Nutzersicht" die sozialpädagogische Nutzerforschung vor. Die sonstigen aktuellen Rezensionen beginnen mit dem Streik bei Ford in Köln im Jahr 1973, der Anlass für Jörg Huwers Buch "Gastarbeiter im Streik" war. In dem Buch sieht Ceren Türkmen eine Basis für eine Geschichtsschreibung von unten. Mit dem europäischen Grenzregime und der Europäischen Union beschäftigen sich in dieser Ausgabe zwei Rezensionen. Katharina Schoenes hat Sonja Buckels Arbeit "Welcome to Europe" gelesen, die eine Analyse des europäischen Migrationsmanagements anhand juristischer Auseinandersetzungen vornimmt.